
Kein Mord
in Venedig
Eine schräge Prosa
von
Bernd Schmidt
© by Bernd Schmidt, Graz 2013.
(ENDFASSUNG 2016)
„Wer wie ich“, sagte er, „ein ganzes Leben lang
kostbare Zeit und Geld mit der Protektion junger
Talente verloren hat, und zwar Talente, die
anfänglich die höchsten Hoffnungen erweckten,
aus denen aber am Ende gar nichts geworden ist,
dem muß wohl der Enthusiasmus und die Lust
in solcher Richtung zu wirken nach und nach
vergehen. Es ist nun an Euch jüngeren Leuten
den Mäcen zu spielen und meine Rolle zu
übernehmen.“
Johann Peter Eckermann, Gespräche mit Goethe
in den letzten Jahren seines Lebens
*
Worte zum guten Beginn:
Mitunter überkam ihn das Verlangen, Gerechtigkeit zu üben. Gerechtigkeit gegenüber Dingen, Pflanzen, Tieren oder Leuten – beziehungsweise deren Ruf betreffend. Dann wollte Erwin Wollzahn mitunter sogar Orte von dem Negativ-Image befreit sehen, das ihnen (warum auch immer) oft schon die längste Zeit hindurch anhing. Ohne ihr Zutun und womöglich sogar ohne ihre Schuld, wohlgemerkt.
Wollzahn zerrann in solcher Stimmung mitunter förmlich vor – durchaus ehrlich gemeintem – Mitleid. Er war dann wie ein Kind (obwohl er selbst ein ziemlich ungestümer und jähzorniger Knabe gewesen sein soll), das noch ans Gute in und an der Welt glaubte. Und diese Stimmung, denn um eine solche musste es sich ohne Zweifel handeln (ansonsten galt er nämlich als durchaus unnachgiebiger Chef, gewiefter, global ausgerichteter Geschäftsmann und sturer Bock!), verflüchtigte sich auch meist bald wieder und blieb im Allgemeinen ohne weitere Folgen. Seine geplanten Rettungsversuche versandeten sang- und klanglos wie manch anderer seiner Pläne. Und die Dinge, Pflanzen, Tiere, Leute oder Städte, die ihm kurz davor noch so sehr der Rettung wert erschienen waren, gingen ihm wieder wie gewöhnlich am Arsch vorbei.
Nun ja, so war er halt, der Erwin Wollzahn. Und so war es halt mit seinen Launen.
Diese besondere Stimmung freilich, wenn sie denn einmal eingetreten und über ihn gekommen war, erfüllte allerdings für eine Zeit lang sein Herz mit fast schon beklemmender Freude. Es war ein Gefühl wie damals, als kleiner Bub, knapp vor dem Läuten der Weihnachtsglocke, die stets die Bescherung ankündigte. Wenn er nach ein paar Tagen, da das Christkind den Baum gebracht und geschmückt und die heißersehnten Geschenke deponiert hatte, wieder ins Speisezimmer hinein durfte, das zuvor traditionell für kurze Zeit zur verbotenen Zone erklärt und dessen Betreten somit untersagt gewesen war … Stille Nacht, heilige Nacht!
Wenn es also so weit war, entschloss er sich, zum Beispiel, etwas zur Ehrenrettung einer seit langem in Verruf gekommenen Stadt zu tun. Im vorliegenden Fall war das Venedig. Die Serenissima. Und sein Unterfangen musste zwangsläufig ein Fehlschlag werden.
Ja, die Rettung Venedigs hätte buchstäblich im Chaos geendet, weil sie ganz einfach buchstäblich im Chaos hätte enden müssen.
Doch bevor es dazu kommen konnte, war ihm Venedig schon wieder egal.
Und das (völlige) Chaos durfte zudem und aus anderen Gründen ausbleiben.
*
Venedig.
Casanova und die Flucht aus den berüchtigten Bleikammern … Harry’s Bar und einige Bellinis zu viel – mit bleiernen Folgen am nächsten Tag und in Kopf und Beinen … Donna Leon, die nicht minder berüchtigte Blei-Lady mit ihrem oberschlauen Commissario Brunetti … Venedig – auch operettenhaft: „Eine Nacht in Venedig“ (Johann Strauß Sohn) …, oder literarisch: „Tod in Venedig“ (Thomas Mann) … „Das gerettete Venedig“ (Thomas Otway & Hugo von Hofmannsthal) …, und erst cineastisch: „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ (Daphne du Maurier & Nicolas Roeg) …, wohl auch – alpin: der Großvenediger …
Was war Wollzahn da nicht schon alles vorgeschwebt, allein auf dem Sektor Publicity und Positiv-Werbung sowie im Bereich professioneller Image-Politur! Sogar die berühmte „Barkerole“ aus Jacques Offenbachs Oper „Les Contes d’Hoffmann“ (ab 1877) hatte er für zwei greise Zither-Virtuosen und eine nicht minder alte Kunstpfeiferin aus Kärnten setzten lassen. (Die Drei traten seit gut 60 Jahren als Trio „The Gailtal-Gipsys“ auf und waren branchenintern gefürchtet ob ihrer Penetranz.) Den zwergwüchsigen Blockflötisten Xandl Rittschuh, den man hinter seinem schmächtig-rachitischen Rücken gern den Pan von Neudörfel nannte und der vor Jahren als unitärer Telemann-Interpret die Klassik-Charts gestürmt hatte, wollte er zudem um teures Geld die sauschwere Arie der Olympia aus Offenbachs nämlicher Opéra fantastique spielen lassen; wobei den grenzgenialen Gnom die beliebte, aus Bayern stammende Ausnahme-Musikerin Barbara „Bärbl“ Glanzzumpel an der raren, in Ges gestimmten Baßmaultrommel, ebenfalls für eine bombige Gage, begleiten sollte. Und das alles – neben noch anderen extraordinären Zugnummern und Superstars wie Lady Gaga, Placído Domingo, Martin Grubinger, Anna Netrebko, Justin Biber, Jonas Kaufmann und Thomas Hampson – unter Zuhilfenahme der Wiener wie der Berliner Philharmoniker, mit Christian Thielemann und Mariss Jansons abwechselnd am Dirigentenpult, im Teatro La Fenice zu Venedig. Inkludiert eine weltweite TV-Übertragung (über 100 Kanäle) – wie beim Neujahrskonzert aus Wien …
Ja, Venedig, das ließe er sich schon was kosten, dachte er. Aber – im Grunde hätte Wollzahn vermutlich überall mitgemacht, initiiert und delegiert, wenn es nur merkbar um eine gute Sache gegangen wäre. Um Allgemeinwohl. Um das Schöne und Wichtige. Um das Prinzip. Und wenn er, wie schon erwähnt, in der rechten Stimmung war. Nur dann.
Er wollte, als Eigenleistung, sogar ganz Eigenartiges tun, nicht selten Abstruses und Hanebüchenes, wenn es hätte sein müssen; ohne jegliches Honorar als Simultanübersetzer mit sozialer Ader (oder mit Helfersyndrom) in der Hure Babylon wirken zum Exempel oder als voll-engagierter Streetworker in Sodom & Gomorrha. Selbstverständlich ebenfalls gratis. Bettelarme Jungfrauen retten, inkontinente Greise und furzende Kinder. Giftige Sümpfe trocken legen und langersehnte Bewässerungsanlagen in Betrieb nehmen. Das ach so gefährliche Feuer zähmen und die sonst so unberechenbare Fluten in geregelte Bahnen lenken. Torf stechen, Glocken gießen, Frankfurter-Würstel kochen – egal. Keine Arbeit sollte ihm zu niedrig, kein Platz, sie zu verrichten, dabei zu hoch gelegen sein (obwohl Wollzahn erwiesenermaßen unter Höhenangst litt). Er würde leidenschaftlich gern Bier zapfen und Kinder lehren, wie dies zu machen sei, Knoten knüpfen und Fischernetze flicken, Zebras bemalen … Et cetera.
Ja, so war Wollzahn, wenn er einmal in seine ganz besondere Retter-Stimmung verfallen war.
Denn Wollzahn war nun einmal (und blieb das auch) ein unverbesserlicher Gutmensch.
Der gute Wollzahn.
In der Tat:
Stellen Sie sich indes vor, Erwin Wollzahn hätte diesmal in seiner karitativen Stimmung der Stadt Venedig gegenüber verharrt und die Serenissima tatsächlich zu rehabilitieren versucht! (Er hat nicht, keine Sorge, aber, stellen Sie es sich bloß einmal vor …!)
Wir verwenden im Folgenden – um die Angelegenheit wenigstens sprachlich zu vereinfachen – den Indikativ, obwohl die Geschehnisse eigentlich nur konjunktivisch interpretierbar sind. Sie können sich so zumindest dessen immer sicher sein, dass alles gar nicht so ist, wie wir es schildern … Das erhöht, wie zumindest wir glauben, einerseits den potenziellen Reiz der Lektüre erheblich, senkt andererseits die historische Gefahr; oder die Gefahr, das Geschilderte am Ende doch noch für wahr zu halten.
Obwohl – – –
Also, die Gefahr. Unser Stichwort: Gefahr!
Allein die diversen, meist durchaus verzichtbaren Fernseh-SOKOS (Kitzbühel, Donau …), CSI-Endlosserien (Miami, New York …), Tatort-Folgen (Berlin, München, Hamburg, Wien, Münster …) haben den Äther längst über Gebühr kriminalisiert; dazu noch die verschiedenen Bullen, Cops und Forensiker, Knochenjäger und Cold-Case-Aufklärer! Der Ort Kitzbühel, beispielsweise, samt seiner reizvollen Umgebung stellt sich, etwas übertrieben gesagt, schon längst als nahezu ausgerottet und entvölkert dar; und Wien ist tatsächlich Chicago geworden; nicht zuletzt dank der Cop-Stories. Zwar werden die TV-Morde allesamt aufgeklärt, doch ändert das nichts daran, dass die Ermordeten (zumindest laut Drehbuch) tot sind.
Inzwischen gibt es schon eine Reihe von Fernseh-Schauspielerinnen und -Schauspielern, die beinahe ausschließlich im Zustand der Leblosigkeit in Erscheinung treten!
Sogar ganze Tatorte scheinen bereits völlig entvölkert. Und manche davon weisen nicht einmal mehr Publikum auf. Nicht nur in den Drehbüchern herrscht somit gähnende Leere.
Dafür wuseln beispielsweise im Münchener TV-Polizeipräsidium nicht selten mehrere Fernseh-Ermittlungs-Teams durcheinander.
Doch – es gibt auch Lichtblicke, und mancher Drehort erweist sich immer noch als wahrer Dauerbrenner. Auf Venedig umgelegt, bedeutet das: Das (sogar historisch bewiesen!) so leicht brennbare Teatro La Fenice lodert und brutzelt in Permanenz vor sich hin, dass es eine wahre Freude für jeden Pyromanen ist!
*
Geschehen braucht Kulisse. Und das gilt nicht nur im Theater. (Gemeint sind hier und jetzt daher auch weniger die Kulissen, diese in den meisten Fällen halbwegs ordentlich bemalten, auf Holzlatten befestigten Leinwände, die uns Städte, Wälder, Gebirge oder ähnliche Panoramen zu imaginieren versuchen; oder Schlösser, Meeresstrände beziehungsweise irgendwelche geschmacklose Interieurs – was meist ohnehin nur bedingt glückt.)
Der Mord, zum Beispiel, benötigt, um sich einigermaßen pittoresk und womöglich auch eindrucksvoll gestalten zu lassen, ein entsprechendes Ambiente. (Ein minderes Verbrechen kommt meist auch mit geringerem Aufwand aus, was das optische Drumherum betrifft. Es sei denn, die Handlung muss ausgerechnet in einem orientalischen Bazar oder gar in einem teuer ausgestatteten Harem spielen, der nicht unbedingt aufs erste Hinschauen schon die Billigkeit von Kaltleim, Acryl-Farbe, Stofffetzen aus dem Ausverkauf und diversem Tand preisgibt.)
Übrigens: Für das Verbrechen an sich hat das Drumherum kaum etwas zu bedeuten; da geht es schlicht darum, wer wen mittel welcher Waffe wann wo ins Jenseits befördert. Und – gegebenenfalls – warum.
Sollte der Mord (wenn es sich denn um einen solchen handelt) freilich öffentlich werden und – naturgemäß, wie das meiste, was öffentlich wird – fiktiv sein, bedarf es der Einbettung in alles das, was wir dann gerne Atmosphäre nennen: Wir brauchen dann also einen Tatort mit Kolorit und mit Flair; mit akustischem Volumen; mit Raumgewicht. Da soll es knacksen im Gebälk, das Käuzchen hat zu rufen, die ferne Turmuhr muss bimmeln und Blitze dürfen nicht vergessen, in die Düsternis hinein zu zucken … Rauchschwaden, Nebel, Donnerhall und morastiges Quietschen und Quatschen (et cetera) können von Vorteil sein – wie auch Ächzen und Stöhnen, Poltern, Rumoren und das Rasseln mit schweren Ketten. Was eben so gefragt ist.
Und nie schlecht ist auch eine Umgebung, die förmlich nach Verbrechen – riecht.
Ja, es ist nun einmal das olfaktorische Moment; die Spannung, die von sogleich erfühl- und erahnbarem Moder oder von morastig-stickiger Gruftluft ausgeht, die überhaupt als ein unabdingbares Muss jeder guten Mord-Atmosphäre gelten darf.
Wo Moder ist, ist auch Mord.
Und wo anders wäre denn Moder so sehr allgegenwärtig wie in Venedig!
Mord in Venedig. Mord und Venedig. Mord & Venedig. M & V.
Klar, man kann bald wo morden oder ermordet werden (und daraufhin auch modern). Aber – in Venedig ist das schon was Anderes … Venedig ist zwar auch ohne Mord recht toll. Aber mit erst …! Mit Mord (und Moder) wirkt Venedig direkt – elementar!
Denn Venedig und Mord gehören einfach zusammen!
Als dann. Wir sitzen in einem bequemen Ohrensessel, eingetaucht in den angenehm gedimmten Schein einer alten Stehlampe und lesen in noch älteren Aufzeichnungen. Nein, nicht von Donna Leon, auch nicht von Giacomo Girolamo Casanova, der uns stets aufs Neu mit seiner abenteuerlichen Flucht aus den berüchtigten Bleikammern aufheitern will, der selbsternannte Chevalier de Seingalt. Nein – in unseren eigenen.
*
Erwin Wollzahn, in seinen speziellen Phasen sozusagen ein vorbildhafter Wohltäter der Menschen (zumindest ein potenzieller solcher …), Wollzahn erwog auch eine neue Form von Städte-Fremdenverkehr, den Kathastrophen-Tourismus. Er dachte etwa an Destinationen wie die Ruinen von Karthago und Troja (Voraussetzung: der gesicherte Standort!), Pompeji – Glücklich ist dieser Ort! (Felix hic locus est, wie es daselbst auf einem Graffito in der Via Stabiana heißt), Warschaus Juden-Ghetto, Stalingrad, Dresden (unter Wegdenken des umfassenden Wiederaufbaues), Hiroshima und Nagasaki, den Irak (samt Islamischem Terror-Staat) sowie an diverse ausgesuchte Zielpunkte im ständig von Krieg umtosten Afrika …
Diese hochberühmten Städte, Ortschaften und Gebiete sowie die nicht minder bekannten Legenden, die sich sukzessive um sie gebildet hatten und weiter bildeten (und ewig bilden würden, so lange es uns Menschen geben sollte …), die Märchen, die sich allenthalben darum rankten wie die gewaltigen Rosenhecken in „Dornröschen“, bevor sie schließlich und final zu Hagebutten-Marmelade verarbeitet würden …, sie alle stellten für Wollzahn wundersame Orte und somit touristische Attraktionen ersten Ranges dar. Immer aufs Neu sich wandelnde, im Optimalfall. Ja, sozusagen: weniger Räume der Meditation als viel mehr solche der Mutation. (Erinnern wir uns doch an Mutabor: das Zauberwort des Kalifen Storch aus dem gleichnamigen Märchen von Wilhelm Hauff …)
Ach ja! Besonders der Orient! Und noch besonderer die Türken!
Die Erben des dereinst riesigen Osmanischen Reichs wurden im Jahr 1915 zu grausamen Veranstaltern eines grässlichen Genozids, nämlich des eineinhalb-millionenfachen Mordes an den Armeniern; begangen vorwiegend an wehrlosen Frauen, Greisen und Kindern. Verübt wurde der unvorstellbare Völkermord, über den von der türkischen Politik – sogar noch im 21. Jahrhundert! – lieber geschwiegen wird, im Zuge des Ersten Weltkriegs, der die Türkei auf Seiten der Mittelmächte sah, und auf Befehl des Kabinetts der brutalen Jungtürken, die vom Triumvirat Enver Pascha, Talat Pascha und Cemal Pascha angeführt wurden. Der Massenmord ging als Beispiel ungeheuerlicher Inhumanität in die internationale Geschichte ein – und sollte, wie kluge Leute später anmerkten, quasi die Blaupause für Adolf Hitlers Holocaust werden. Immerhin machte hier eine Nation die Probe aufs Exempel, dass nämlich die raffgierigen Großmächte und ihre lahmarschige Diplomatie auch im Fall eklatantester Verbrechen wegzusehen bereit sein würden. Mehr hätte Hitler als Anschauungsmaterial wohl nicht gebraucht …
Überhaupt (und dies amüsierte den just ja auch nicht gerade bescheiden angelegten Wollzahn): Das Osmanische Reich war durch Jahrhunderte und nicht zuletzt aufgrund seiner Hypertrophie zum kaum noch regierbaren Mega-Reich aufgedunsen und aufgebläht. Zur Mitte des 19. Jahrhundert hin praktisch pleite, gingen ihm später immer mehr seiner wichtigen Randzonen verloren; unter anderem auch an die, langsam aber sicher, ebenso räumlich wie bevölkerungstechnisch überforderten Habsburger. Nun, ja: der Größenwahn …
Ach! Die Türken! Hatten sie nicht die internationale Militärmusik durch den aparten Tschinellenklang entscheidend bereichert? Na, also! Besonders in Österreich war man, schier triefend vor political correctness, beinahe schon geneigt, die historischen Anstürme der kämpferischen Osmanen völlig zu vergessen und besonders die Türken-Belagerung Wiens von 1683 zu einer Art von, zugegeben: etwas heftiger ausgefallener touristischer Annäherung umzudeuten! (Prinz Eugenius, Habsburgs ingeniöser Feldherr italienisch-französischer Abstammung, dürfte ob solcher Interpretation in seinem Grab schon ziemlich rotieren …)
Oder drehte es sich auch vor Wien bloß um Handel & Wandel? Ums Geschäfte-Machen also? Mit Gläubigen und Ungläubigen auf beiden Seiten. In einem Glaubensbazar zudem?! (Wie später, 2016 dann, zwischen der [wieder einmal reichlich naiv agierenden] Europäischer Union und dem schier allmächtigen [und vom Größenwahnsinn gezeichneten] türkischen Präsidenten und quasi Neo-Kalifen Recep Tayyip Erdoğan.)
Denn: Immerhin konnte man traditionell mit dem lustigen und bunten Völkchen am Bosporus gute Geschäfte machen; und wenn schon jemand zum Kujonieren und Schikanieren gebraucht wurde, hatte man ohnedies die Einwanderer daheim zur Hand – egal ob Türken, Serben, Inder, Perser, Neger oder sonstige Itaker, Kanaken und Tschuschen!
Die Welt war klein geworden, und der internationale Tourismus machte sie noch dörflicher. Weil sich daheim, im nach wie vor öden Zinshaus, keine Basena mehr fand, schleuderte man eben eine Handvoll Eurocent-Stücke (mehr oder minder nebenbei und weitgehend achtlos) in Roms berühmte Fontana di Trevi. Man lauschte, den Stöpsel irgendeines CD-Players oder i-Pots im Ohr, bloß peripher dem dereinst exklusiven Schlag von Big Ben in London, fraß sich möglichst achtlos durch die kalorienreiche Delikatessen-Etage im Berliner „Kaufhaus des Westens“ oder setzte sich breitarschig auf den Roten Platz in Moskau, um hier stilvoll ein Fläschchen Wodka zu süffeln. Oder aber suchte man Paris heim, um im Schatten des Eiffelturms gehörig die Zugehörigkeit zum internationalen Banausentum mit Rotwein, Baguette und Camembert zu feiern. Oder in Prag. Hamburg. Amsterdam. Vielleicht auch in Oslo. Peking. Helsinki. Sydney. In einer anonymen Ödnis, wo vor einem der katholischen Kreuzzüge noch blühendes Leben geherrscht hatte. Oder in Johannesburg. New Orleans. St. Pölten.
Ach ja, auch vor dem Ort macht die Karawane des internationalen Pöbels nicht Halt, an dem sich vor dem 11. September 2001 noch die gleich pompösen wie hoffärtigen Zwillingstürme des World Trade Center, beinahe den Himmel stürmend wie ein weiterer babylonischer Wolkenkratzer, erhoben hatten; und man vermag, hinfort auch diese – nunmehrige – Gedenk-Stätte ohne viel Federlesens touristisch zu entweihen. New York singt, auch Jahre nach Frank Sinatra, noch immer den Lttle-Town-Blues … Die Stadt freilich – entehrt eben wie all die anderen Destinationen. Entehrt – allein schon durch die Anwesenheit der Massen in ihrer erbärmlichen Primitivität und weitgehenden Unkenntnis diverser Zusammenhänge und Gegebenheiten.
Und als Königsdisziplin bleibt immer noch das Tragen überflüssiger Eulen nach Athen …
*
Fazit: Erwin Wollzahn, der große Wohltäter und Rufwiederhersteller (wir führten eingangs aus: der Philanthrop in den Bereichen Dinge, Pflanzen, Tiere, Leute und sogar Kommunen), schickt daher seine Lieblingsrechtsanwälte aus, sie mögen nach dem Rechten (sic!) sehen. Also machen sich Dr. Agamemnon Oberzaucher und Mag. Isidor Haydnsturz schnurstracks auf den Weg gen Venedig. Sie haben bei allem, was nun folgen wird, einerseits freie Hand, obwohl ihnen zum anderen die Hände gebunden sind. Sie verstehen? – Ah, nicht?! – Auch gut.
Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass just zu dieser Zeit, als sich die beiden Rechtsschlingel in der Lagunenstadt einquartieren, auch der Held aus Erich Kästners Romanfragment „Der Zauberlehrling“ (1936), der offensichtlich ebenfalls vor keinem Anachronismus zurückschreckt (sic!), vor Ort anwesend ist. „Da Mintzlaff am nächsten Morgen, trotz der anstrengenden Ereignisse des Vortags, früh erwacht war, ließ er sich Zeit und frühstückte mit angemessener Sorgfalt auf der sonnenüberfluteten Terrasse des Hotels.“
So steht’s bei Kästner. (Zugegeben, dieser Mintzlaff befindet sich tatsächlich – so weit sich Romanfiguren überhaupt tatsächlich irgendwo befinden können … – in Davos; doch warum sollte er nicht imstande sein, neben der Zeit auch noch den Raum zu überwinden; und, zu allem Überfluss, die Fähigkeit der Bilokation zu nützen? Außerdem und im Vertrauen: Er kommt hier ohnehin nur wegen seines originellen Namens vor!)
Wir geben noch eines drauf! Vielleicht hält sich besagter Mintzlaff just sogar in Gesellschaft von Hans Castorp (und am besten überhaupt zudem in der von Thomas Mann und dessen Frau) auf der Veranda eines vornehmen Sanatoriums in Davos auf, das Ort des narrativen Geschehens (oder Nicht-Geschehens) in Manns Roman „Der Zauberberg“ (1924) ist? „Es sind die drei Wochen, die Hans Castorp ursprünglich dort zu verbringen gedenkt, und aus denen für ihn die sieben Märchenjahre seiner Verzauberung werden.“ (So äußert sich Mann anno 1939 in Princeton unter anderem darüber, selbst [kurz] fast dem morbiden Zauber einer solchen, über Davos situierten Institution erlegen zu sein, als er seine Gattin Katia, eine geborene Pringsheim, für einige Zeit dort besuchte …)
Aber das hat nun schon kaum mehr etwas mit Venedig zu tun.
Und trotzdem –
Fazit oder Vorschau der Rückschau:
Es treffen einander endlich Richard Wagner und Giuseppe Verdi. Doch noch! Auch wenn das Rendezvous in Franz Werfels „Verdi. Roman der Oper“ von 1924 nur fast zustande kommen kann. (Sie erinnern sich? Der erfolggewohnte Italiener, mitten in einer saftigen Schaffenskrise, sucht während des Karnevals anno 1883 endlich, inzwischen auch schon siebzigjährig und etwas kleinlaut, depressiv und klopfenden Herzens, das venezianische Domizil des eher zwergwüchsigen, in der Musikwelt nichts desto trotz unerhört wichtigen Sachsen, seines Jahrgangskollegen, im Palazzo Vendramin auf; doch erfährt er dort von einem traurigen Diener, sein Herr sei just in der vergangenen Nacht gestorben. [Ja, Wagner wurde nur siebzig.])
Klar doch, Verdi und Wagner! Da der italienische Umstürzler, den, als er merkt, arriviert geworden zu sein, sein Mut zu verlassen beginnt. Und der schließlich zu kapitulieren droht im Angesicht des verschlagenen Zukunftsmusikers Wagner … Verdi, der ein Leben lang nur allzu gern (wenn auch vermutlich voller klammer Gefühle) persönlich Bekanntschaft mit dem sächsischen Großkotz, in Permanenz so manchen üblen antisemitischen Rülpser verbreitenden Pamphletisten und insgesamt äußerst windigen Gesellen gemacht hätte; immerhin verteidigte Verdi Wagners Musik in Italien mehrere Male vor den (seiner Meinung nach: unfairen) Angriffen aus Fachkreisen. – Dort der ehemalige Polit-Revoluzzer, der inzwischen zur Made im Speck und nebenbei vom Meistersinger zum Meisterschleimer (zumal beim degenerierten Bayernkönig Ludwig II.) mutiert ist und gemeinsam mit seiner zickigen Frau Cosima seine (besonders jüdische) Mitarbeiterriege stets aufs Neu zur Verzweiflung bringt; der jedoch nichts desto weniger angehimmelt wird, als wäre er höchstselbst sein Parsifal, Lohengrin und Tannhäuser in Personalunion … und seine Götterdämmerung. Und all das just in Venedig! –
Doch sie können zu einander nicht finden.
Fazit: Giuseppe Verdi feilt weiterhin an der italienischen Nationaloper und schöpft, zumal aus dem Tod in Venedig (nein, diesmal nicht von Thomas Mann!), den sein potenzieller Kontrahent erleidet, den entscheidenden Impuls zu seiner nächsten Meisteroper: Otello.
Da nützt es auch nichts mehr, dass – wie uns Arno Schmidt Kunde gibt – Wagner am Abend vor seinem Tod der um sein finales Krankenlager versammelten Familie die überaus romantische Erzählung „Undine“ von Friedrich Baron de la Motte Fouqué vorliest. Er hätte ihnen sogar Heinrich Heine interpretieren können (von dessen Lyrik er immerhin – anfänglich – durchaus fasziniert gewesen ist!), es liefe wohl aufs Nämliche hinaus … Außerdem: Warum soll just ein Romantiker, wenn’s denn ans Sterben geht, nichts besonders Romantisches lesen?!
Was nicht nur Erwin Wollzahn ziemlich verwundern muss, ist jedoch, dass „Der Liebhaber ohne festen Wohnsitz“, den das Autoren-Duo Carlo Fruttero & Franco Lucentini bekanntlich im Jahr 1986 erfunden hat, zufällig (?) zeitgleich (wie das nur wieder gehen soll?!) durch die Lagunenstadt streift; auf seinen nicht von ungefähr an die ruhelose Reise des Ewigen Juden Ahasver gemahnenden Gängen … Der geheimnisvolle, alterslose und selbstredend literarische Bursche, der die irritierend magische Stadt mit ihren dunklen Unwägbarkeiten zu kennen scheint wie seine eigene Westentasche, begegnet unterwegs (ohne dass sie einander erkennen würden) dem Vater des Cyriakus von Pizzicolli, dieses reichschattierten Helden aus Fritz von Herzmanovsky-Orlandos Roman „Maskenspiel der Genien“, der sich wieder einmal verlaufen hat in seiner eigenen Geburtsstadt … Jaja, auf der Suche nach der Tarockei wird sich Pizzicolli junior später dann überhaupt einigermaßen zerfleddern. Immerhin, der Devise (die nicht von ungefähr auch die des Autors FHO und die des berühmten Paracelus war): „Alterius non sit, qui suus esse potest.“ Wie gesagt: Jaja …
Da spielt es wohl kaum mehr eine besondere Rolle, dass auch irgendwo (nämlich just hinter der Seufzerbrücke) das Ehepaar Conrad und Marianne Castiletz auftaucht, direkt aus Heimito von Doderers Roman „Ein Mord den jeder begeht“ (1938 in München erschienen). Und merkbar widerwillig, zumindest von Seiten des jungen Geschäftsmannes aus. „Der museale Prunkmantel Venedigs wurde von Conrad als unangenehmes Kleid empfunden, darin man nicht zur Besinnung kommen konnte“, heißt es da, „vielmehr andauernd in ein zweckloses Staunen hinausgebeugt blieb – wozu er sich merkwürdigerweise verpflichtet fühlte.“
Damit freilich nicht genug: Findet doch, auch wiederum zeitgleich (ha, ha!), Johann Wolfgang von Goethe in der Nähe des jüdischen Friedhofs am Lido von Venedig (zu diesem Zweck schreiben wir – in temporärer Parallelität – das Jahr 1790) erneut einen handfesten Hinweis auf den schon Jahre zuvor von ihm intensiv erforschten berühmten Zwischenkieferknochen! Und das durch einen glücklichen Zufall – beziehungsweise durch das alberne Herumgekaspere seines Reisebegleiters Johann Georg Paul Götze, der sich daselbst mit einem zerschlagenen Schöpsenkopf spielt. Der (nachmalige) Dichterfürst erläutert dem – wie es sich halt so ergibt – eben vorbeischlendernden Charles Darwin seine – in Fachkreisen noch nicht so ganz anerkannte, später zum geistigen Allgemeingut der Anatomen gewordene – Theorie von seinem Schlussstein der Schöpfungsgeschichte, worauf die drei Herren die ganze Sache in einer Trattoria mit viel venezianischem Rotwein feiern. (Mit etwas Glück, das uns diesmal jedoch nicht geneigt ist, möchten sich womöglich auch noch Friedrich Schiller und die Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt hinzugesellen; diese drei Herren plus Goethe gründeten [wie andere etwa einen Sparverein] im Dezember 1794 in Jena, sozusagen, die Klassik …)
Vierzig Jahre später dann, 1830, im Gespräch mit seinem treuen Anekdoten-Archivar Johann Peter Eckermann (Achtung! Lassen Sie sich durch die Anachronismen respektive durch die Zeitsprünge nicht irritieren!) geht es dem Olympier – im Zusammenhang mit der Freiheit der Wissenschaften im Zuge der Revolution von 1830 in Paris – erneut um den berüchtigten Zwischenkieferknochen; an diese Entdeckung hätten vor Jahren diverse Koryphäen (etwa der holländische Anatom Petrus Camper oder besonders Johann Friedrich Blumenbach, Anatom in Göttingen) nicht glauben wollen, da „ward ich zu meiner innigsten Betrübniß völlig ignorirt“. Nun aber, da seine Freunde und Mitstreiter (allen voran der Naturforscher Etienne Geoffroy de Saint-Hilaire) in Frankreich und England die Oberhand erlangt hätten, jetzt „jubele [ich] mit Recht über den endlich erlebten allgemeinen Sieg einer Sache, der ich mein Leben gewidmet habe und die ganz vorzüglich auch die meinige ist“. (Vielleicht jubelte – in bekannt verhaltenen Weise – auch Freund Friedrich Schiller mit, als Arzt immerhin auch kompetent. Und natürlich als Liebesphilosoph und Streiter gegen einen nihilistischen Materialismus …)
Ob es Goethe in der Causa Zwischenkieferknochen freilich tatsächlich so sehr um den Streit mit den Fundamentalisten geht, die unverbrüchlich an der Sonderstellung des Menschen in der Schöpfung festhalten, bleibt offen. Für die Anhänger des hominiden Vorrangs stellt der – angeblich – beim Menschen fehlende kleine dreieckige Knochen lange Zeit einen Strohhalm zum Anklammern und ein Minibollwerk ihrer Theorie dar; immerhin findet sich das Knöchelchen bei den höheren Wirbeltieren im Allgemeinen.
Tatsächlich – und das weiß Goethe seit anatomischen Studien im Jahr 1784 in Jena, da ihm ein menschlicher Embryonenschädel als Untersuchungsobjekt zur Verfügung steht – besitzt auch der homo sapiens das berühmte os intermaxillare; nur verwächst es in der Folge bis zur Unkenntlichkeit mit dem Kiefer. Und so referiert Goethe stolz in seinen morphologischen Schriften das für ihn Erwiesene unter dem Titel: „Den Menschen wie den Tieren ist ein Zwischenkieferknochen der oberen Kinnlade zuzuschreiben“. An den Freund Johann Gottfried Herder schreibt der glückliche Forscher, das kleine Knöchelchen gelte ihm „wie der Schlussstein zum Menschen“ (zitiert nach Rüdiger Safranskis „Goethe“-Biographie, 2013).
Das dreiteilige Fazit für Goethe ist somit, dass die Schädelknochen umgebildete Wirbelknochen seien; dass ein Zwischenkieferknochen allen Wirbelträgern eigne; und dass die Natur kein Geheimnis kenne, „was sie nicht irgendwo dem aufmerksamen Beobachter nackt vor die Augen stellt“.
Hier entwickelt Goethe schlichtweg Qualitäten eines guten TV-Tatort-Kommissars (oder Fernseh-Forensikers).
*
Schon Jahre davor hatte der vielseitige Geheimrat der Serenissima seinen Premieren-Besuch abgestattet. „So stand es denn im Buche des Schicksals auf meinem Blatte geschrieben“, hebt er ziemlich Schwulst-affin an, „daß ich 1786 den achtundzwanzigsten September abends, nach unserer Uhr um Fünfe, Venedig zum erstenmal, aus der Brenta in die Lagunen einfahrend, erblicken und bald darauf diese wunderbare Inselstadt, diese Biberrepublik betreten und besuchen sollte.“ Und er fährt weiter fort im Schweifen und Schwelgen: „So ist denn auch, Gott sei Dank, Venedig mir kein bloßes Wort mehr, kein hohler Name, der mich so oft, mich, den Todfeind von Wortschwällen, geängstigt hat.“
Nun, das mit der übergroßen Abneigung den Wortschwällen gegenüber, das wollen wir gnädig als dichterische Freiheit (oder altersbedingte Verschrobenheit) hinnehmen. Ansonsten danken wir dem Großmeister des Wortes, des Gedankens und des Zwischenkieferknochens für diese Notiz naturgemäß aufs Heftigste!
Und wir erinnern uns der Torbergschen „Tante Jolesch“, die ihr Bild der herrlichen Mittelmeerstadt in ihrer üblichen pointierten (und pointierenden) Art in einen Satz zu bannen verstand, der da – und in der Tat abseits jeglicher Wortschwälle – lapidar lautet: „Alle Städte sind gleich. Nur Venedig is a bissele anders.“
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Das Teatro La Fenice wird wieder einmal eingeäschert. Diesmal jedoch für immer, da auch die Serenissima endgültig untergeht. Doch sogar das enorme Hochwasser, das die ewigen Schwarzseher natürlich wieder einmal auf die Klimaerwärmung und den bösen Menschen als deren Verursacher zurückführen, vermag den Brand des imposanten, sozusagen: Phönix-gleichen, vor einigen Jahren erst von Grund auf (entsprechend sündteuer) renovierten und Ende 2003 wiedereröffneten Theaters nicht zu löschen. Schicksal.
Goethe, uns gerade zur Hand, fertigt noch rasch ein einigermaßen hübsches Porträt von Donna Leon (in „Aqua alta/tinta“-Technik) an, wozu Darwin trocken anmerkt: „Dazu hättest du den blöden Knochen allerdings nicht finden müssen …“
Apropos Leon: Nur William Turner, unermüdlicher Maler des Lichts und der Katastrophen zu Eis und zu Wasser, verweigert sein Erscheinen zu unserem Venedig-Tableau. Ihn interessieren die paar Wellen am Rande der Kanäle nicht weiter; und auch das alljährliche Hochwasser ficht den extravaganten Maler nicht an. So unterscheidet er sich allein schon durch sein Nicht-Auftauchen, durch sein Ausbleiben also, von der rüstig-emsigen Literatin US-amerikanischer Provenienz, dieser so damenhaften Donna Leon, die da seit Jahrzehnten einen Brunetti-Fall nach dem anderen vor sich hin gebiert … (Nein, noch einer bleibt aus: Goethe-Imitator Peter Handke. Der einleuchtende Grund: Wir haben ihn schlicht und ergreifend nicht eingeladen.)
Erwin Wollzahn genehmigt seinen beiden Anwälten ihre überzogene Spesenrechnung, beschließt allerdings bei sich, künftig keine Städte mehr rehabilitieren zu wollen – und sei ihr Ruf auch noch so schlecht.
E N D E
Quellen & Literatur (Auswahl):
Baedeker Redaktion (Hg.), Venedig. 15. Aufl. Ostfildern 2010.
Friedemann Bedürftig, Taschenlexikon Goethe. München 1999.
Bibliographisches Institut (Hg.), Weltbild Taschenlexikon in 10 Bänden. Mannheim 2006.
Heimito von Doderer, Ein Mord den jeder begeht. 9. Aufl. München 1993.
Der neue Fischer Weltalmanach 2016. Zahlen, Daten, Fakten. Frankfurt am Main 2015.
Carlo Fruttero/Franco Lucenti, Der Liebhaber ohne festen Wohnsitz. München 1988.
Manfred Geier, Die Brüder Humboldt. Eine Biographie. 2. Aufl. Reinbek bei Hamburg 2009.
Klaus Gerlach/René Sternke (Hg.), Karl August Böttiger: Literarische Zustände und Zeitgenossen. Begegnungen und Gespräche im klassischen Weimar. 3. Aufl. Berlin 1998.
Klaus Günzel, Die deutschen Romantiker. Ein Personenlexikon. Düsseldorf 2008.
Gerhard Hellwig (Hg.), Der neue Opern- und Operettenführer mit Musicals und Künstlerbiographien. Freiburg i. B. 1984.
Karl Heinemann (Hg.), Goethes Werke. 15 Bde. Leipzig und Wien o. J.
H(einrich) H(ubert) Houben (Hg.), Johann Peter Eckermann: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Leipzig 1939.
Vincent Hunink, Glücklich ist dieser Ort! 1000 Graffiti aus Pompeji. Lateinisch/Deutsch. Stuttgart 2013.
Internet.
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