Prof. Mag. Bernd Schmidt war einer der ganz großen österreichischen Journalisten, Satiriker und Autoren.

Er verstarb im Alter von 69 Jahren am 23.09.2016 um 19.00 Uhr in Graz. Wie er es sich vermutlich gewünscht hat, verließ er die irdische Bühne ohne Leidenszeit – von einer Minute auf die andere – einfach so.

Er war nicht nur ein begnadeter Meister der spitzen Feder, er widmete sich auch der Komposition und der Malerei. Sein reiches Schaffen verhalf ihm zu der inneren Befriedigung, wie es nur den hochkreativen Menschen – in seinem Fall dem Meister des geschliffenen Wortes – vergönnt ist.

Prof. Bernd Schmidt war ein Mensch von edler Gesinnung, seine Warmherzigkeit verbarg er zuweilen in seinen satirischen Ansichten, doch nie entglitt ihm die Contenance im Umgang mit seinen Mitmenschen.

Er war ein hochgebildeter Germanist, Geschichtskenner und Lateiner und ein Wortvirtuose, der sich der deutschen Sprache so zu bedienen wusste, wie es heutzutage nur sehr wenige mehr vermögen.

Wir sind glücklich, mit ihm einen Teil des Lebens haben verbringen dürfen und ja, wir vermissen ihn…

Kurzbiographie:

Bernd Schmidt wurde am 13. Mai 1947 in Graz geboren. Nach der Matura (1965, mit Auszeichnung) begann er das Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Karl Franzens Universität Graz; er sollte indes später zum überzeugten Studienabbrecher mutieren. Zuvor jedoch, von Herbst 1969 bis Sommer 1972, unterrichtete Schmidt als – noch – hoffnungsvoller AHS-Lehrer (mit Sondervertrag) die Fächer Deutsch und Geschichte am Grazer Lichtenfels-Gymnasium. Ab Herbst 1972 arbeitete er in seinem neuen Beruf: als freischaffender Schriftsteller, Komponist, Illustrator – und als Kulturjournalist („Kleine Zeitung“, Graz). Von 1983 bis 1987 war Bernd Schmidt dann als Redakteur bei der „Süd-Ost Tagespost“, Graz, angestellt und danach kurze Zeit Mitarbeiter beim ORF, Landesstudio Steiermark (Hörfunk und Fernsehen). Von Juni 1988 bis Ende März 2002 wirkte er als Redakteur und Leiter der Kulturredaktion der „Steirerkrone“ („KronenZeitung“), Graz.

Bernd Schmidt gehörte mehreren Kunst-Jurys des Landes (Literatur, Musik, Kinder- und Jugendbuch), der Stadt (Theater) und der Akademie Graz (Satire) an. Zudem war er des öfteren Seminarleiter und auch Moderator bei zahlreichen Diskussionen und Kulturveranstaltungen.

Außerdem arbeitete er sporadisch – redaktionell im Kulturbereich u. a. – der Zeitschriften „Klipp“, „steirische berichte“, „politicum“, „fortissimo“ und bei den „Wirtschaftsnachrichten Süd“ (mit eigener Kolumne „Satura“) mit.

Bernd Schmidt erhielt auch einige Journalisten-Auszeichnungen (etwa den Preis des Kuratoriums „Sicheres Österreich“) und schon im Jahr 1978 den Literaturförderungspreis der Stadt Graz. 2005 wurde ihm vom Bundespräsidenten der Berufstitel Professor zuerkannt, im Jahr 2011 erhielt Schmidt das Goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark.

Sein letztes großes Projekt war, dass seine noch unveröffentlichten Werken – für Prof. Bernd Schmidt als ein bekennender Verehrer des gedruckten Wortes – im Internet veröffentlicht wurden.

Wir werden sein schriftstellerisches Werk in Ehren halten und seine bisher noch nicht veröffentlichten Werke weiter publizieren.

 

Ulrich Bänsch

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